Wie bei der Kursumwandlung gilt auch für die Peilungsumwandlung : Vom Falschen zum Richtigen mit dem richtigen Vorzeichen d.h. missweisende Peilung (mwP) + Missweisung (Mw) = rechtweisende Peilung (rwP) Hat der Navigator also eine missweisende Kompasspeilung von z.B.74° genommen, wird er bei der gegebenen Missweisung von -4° die rechtweisende Peilung wie folgt ermitteln : 74° - 4° (beachte : Negative Missweisung !) ------ = 70° Peilscheiben sind heute zwar kaum noch an Bord, hätte unser Navigator aber damit eine Schiffseitenpeilung (SSP) genommen, so hätte er im angenommenen Beispiel eine solche von 60° gemessen; diese addiert zum rechtweisenden Kurs (rwK) von 10° ergibt wieder die rechtweisende Peilung (rwP) von 70°. |
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Die Kreuzpeilung Mit einer Peilung erhält man eine "Standlinie". Die Standlinie ist diejenige Linie, auf der alle Punkte liegen, die als mögliche Schiffsorte in Frage kommen. Im Falle einer Kompass- oder Schiffseitenpeilung ist diese Standlinie eine Gerade. Wenn die Gegebenheiten es zulassen, kann man durch eine zeitnah genommene 2. Peilung eine weitere Standlinie ermitteln. Da wo sich beide Standlinien kreuzen ist das Schiff zum Zeitpunkt der Peilung tatsächlich. In unserem Beispiel sehen wir, daß das Schiff sich nicht mehr auf dem vorgezeichneten Sollkurs befindet sondern ein Stück nach Backbord versetzt wurde. Der Navigator wird den Sollkurs, ausgehend, vom "beobachteten", d.h. dem durch die Peilungen ermittelten wahren Standort neu bestimmen und in die Seekarte eintragen. Gleichzeitig wird er sich Gedanken um die Ursache der Abweichung machen. Hat er die Abdrift falsch eingeschätzt oder den Strom unzureichend berücksichtigt ? Oder muß er nur den Rudergänger ermahnen, dem vorgegebenen Kurs besser zu folgen ? |
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Die Vierstrichpeilung Die Vierstrichpeilung war bei Navigatoren besonders beliebt weil (bei Verwendung der Peilscheibe) besonders einfach . Man stellt einfach die Peilscheibe auf eine SSP von 45° ein (oder auf 225° wenn mann auf Backbord peilt) und notiert den Loggestand wenn die Peilung erreicht ist (Punkt A). Dann stellt man an der Peilscheibe eine SSP von 90° bzw. 270° ein und liest erneut die Logge ab, wenn die 90° Peilung erreicht ist (Punkt B). Die Differenz des Loggestandes zwischen Punkt A und Punkt B ergibt den Abstand zwischen diesen Punkten. Die Punkte A, B und C ( C ist das Peilobjekt) bilden ein gleichseitiges rechtwinkliges Dreieck in dem die Strecke A-B gleich der Streck B-C ist. Trägt man also die Loggedifferenz zwischen A und B auf dem 2. Peilstrich, ausgehend vom Peilobjekt an, so hat man einen Standort, der sich aus der 2. (90°) Peilung und dem Abstand vom Peilobjekt ergibt. Mit dem Peilkompass ist das etwas umständlicher, denn da müssen die Schiffseitenpeilungen von 45° und 90° bzw. 225° und 270° zunächst mit Hilfe des rechtweisenden Kurses in rechtweisende Peilungen und diese dann in missweisende Peilungen verwandelt werden, die für die Beobachtung in Bunkt A und B benötigt werden. In unserem Beispiel ist die wirklich gemessene Distanz von A1 nach B1 größer als die geplante Distanz von A nach B, also ist unser Schiff weiter vom Peilobjekt entfernt als zunächst angenommen. |
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