Missweisung
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Isogonenkarte, Quelle : Wikipedia
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Das Erdmagnetfeld, welches der Kompassnadel die Richtung gibt, ist nicht gleichförmig sondern variiert sowohl
örtlich als auch zeitlich. Außerdem sind die magnetischen Pole nicht identisch mit den geographischen Polen.
In unseren heimischen Revieren ist die Missweisung geringer als der Steuerfehler, also der Genauigkeit, mit welcher
der Rudergänger einer Yacht seinen Kurs halten kann. Deshalb wird in unserem Nord- bzw. Ostseerevier meist der missweisende Kurs dem
rechtweisenden Kurs gleichgesetzt.
Betrachtet man aber eine weltweite Isogonenkarte, also die Karte gleicher Missweisung, so sieht man, daß dies nicht überall so ist.
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Missweisungen von bis zu 20° findet man in den großen Ozeanen und noch wesentlich höhere Werte mit zunehmender nördlicher wie südlicher Breite.
Die Missweisung ist also in den meisten Gegenden der Welt keinesfalls zu vernachlässigen !
Die Missweisung ist auch zeitlich kein konstanter Wert. Da sich die Magnetpole permanent leicht verschieben, ändert sich auch die Missweisung
in jedem Jahr um einen geringen Betrag.
In den Seekarten ist die örtliche Missweisung meist in Form einer Kompassrose angegeben, dazu das Jahr, in dem der angegebene Wert gilt
sowie der Betrag der jährlichen Änderung samt der Änderungsrichtung. Liest man also :
Missweisung 2010 = +6°, jährl. Änderung = -0,1°, so beträgt die korrekte Missweisung für z.B. das Jahr 2016 : +6° - 6 * 0,1° = +5,4°
Häufig sind auf Seekarten mehrere Kompassrosen zu sehen. Dann nimmt man die Werte der Kompassrose, die dem eigenen Standorte am nächsten liegt.
Und nicht vergessen :
Vom falschen (MgK) zum richtigen (rwK) Kurs rechne mir dem richtigen Vorzeichen !
vom richtigen (rwK) zum falschen (MgK) Kurs rechne mit dem umgekehrten Vorzeichen !